Geschrieben am 17. Mai 2017
Es ist vollbracht: Der Krombacher Pokal steht wieder in Brilon
Es ist vollbracht! Den Alten Herren des SV 20 Brilon ist es nach sage und schreibe 28 Jahren gelungen, den Krombacher Feldpokal des Fußballkreises Hochsauerland Ost mit nach Brilon zu nehmen. Am Samstag, 13. Mai 2017 gewannen die Männer um André Zimmler und Marco Harnacke das Finale gegen den FC Hilletal in einer spannenden Partie auf dem Kunstrasenplatz in Niedersfeld am Ende hochverdient mit 3:2 (1:0)-Toren.
Die Briloner Oldies reisten mit 17 Spielern zum Endspiel in den Südkreis an. Aber durch das Briloner Jubiläumsschützenfest fehlte trotzdem noch der ein oder andere Leistungsträger. Mit dem 61-jährigen Klaus Böddicker im Tor hatten die Gäste in jedem Fall den ältesten Akteur auf ihrer Seite.
Kreisobmann Josef Osebold übergibt den Pokal an Kapitän André Zimmler
In den ersten fünfzehn Minuten tasteten sich beide Mannschaften ab und waren erst einmal auf Ballbesitz und möglichst wenig Fehler im Spielaufbau aus. In der 19. Spielminute bediente Sascha Sivas den im Zentrum freistehenden Marco Harnacke mit einem feinen Flugball. Dieser nahm den Ball mustergültig mit der Brust an und haute das runde Leder aus 22 Metern per Direktabnahme links unten an den Innenpfosten, von wo die Kugel den Weg in den Hilletaler Kasten fand. Im Zentrum verdeckte Spielertrainer André Zimmler dem guten FC-Torwart Dieter Borgmann die Sicht, so dass es für ihn keine Möglichkeit zur Torverhinderung gab.
Je länger die erste Hälfte dauerte umso dominanter wurde der SV Brilon. Alleine Patrick Grosser hatte bei zwei Großchancen die Möglichkeit, den Vorsprung auf mindestens zwei Tore auszubauen. Beim Stand von 1:0 für die Gäste ging es nach 40 Minuten in die Halbzeitpause. Der FC Hilletal war allenfalls bei ein oder zwei langen Bällen nach Ballverlusten des SVB durch das Mittelfeld gefährlich.
Der Jubel bei den Briloner Altsenioren kennt keine Grenzen
Die zweite Halbzeit begann so, wie die Erste aufgehört hatte. Der SVB drückte auf das zweite Tor, aber entweder stand der Torwart der Gastgeber im Weg oder die Chancen wurden zu fahrlässig vergeben. Für große Aufregung sorgte der Schiedsrichter in der 50. Spielminute. Kadir Bingöl hatte sich durch eine schöne Einzelaktion bis zum Strafraum durchgetankt, kurz vor dem 16er bekam er einen kleinen Rempler, aber auf Grund seines hohen Tempos zog er ohne Probleme in den Strafraum ein. Hier wurde er dann mustergültig 13 Meter vor dem Tor von den Beinen geholt. Zum Unmut aller Briloner verlegte der Winterberger Schiedsrichter das Foul vor den 16er und entschied auf Freistoß.
Mit einer Glanzparade hielt der Keeper des FC Hilletal seine Mannschaft bei dem durch Kadir Bingöl getretenen Freistoß im Spiel.
Ehrenobmann Johnny Wienand (links) und Obmann Günther Schankin präsentieren stolz den Pokal
Nun begann eine spannende Schlussphase, die nichts für schwache Nerven oder Personen mit Herzproblemen war. Wenn man seine Torchancen nicht nutzt, wird man dafür bestraft. Aus dem Nichts erzielte Lars Geilen nach einem Briloner Ballverlust den vielumjubelten Hilletaler Ausgleich in der 71. Spielminute.
Der SVB steckte den Kopf nicht in den Sand sondern gab in der Vorwärtsbewegung weiter Gas. Nach einem schönen Sololauf zog Christian Rummel in den Strafraum ein. Als alle mit einem Querpass rechneten, nagelte er den Ball aus kurzer Distanz zwischen Pfosten und Torwart zum 2:1 für Brilon ins Netz. In den verbleibenden vier Minuten warf Hilletal noch einmal alles nach vorne.
Auch die mitgereisten Fans sind zufrieden, manche haben sogar ihre nagelneuen Hüften mitgebracht
Die 79. Zeigerumdrehung hatte gerade begonnen als die Gastgeber einen Eckball zugesprochen bekamen. Während der Ausführung und dem normalen Gewühle in der Mitte vor dem Tor ertönte der Schiedsrichterpfiff. Als man auf Briloner Seite mit einem Freistoß rechnete, zeigte der Spielleiter auf den Elfmeterpunkt. Was war geschehen? Der für seine Flugeinlagen bekannte Spieler der Hilletaler ließ sich mit dem Rücken zum Tor nach hinten umfallen und riss dabei Christian Rummel mit um. In dieser Situation war noch nicht einmal ein Ball in der Nähe. Die Chance zum Ausgleich nutze der FC Hilletal druch Markus Stahlschmidt und es stand wieder ausgeglichen 2:2.
Mit der letzten gefährlichen Aktion des Finales wurde das Spiel entschieden. Nach einem Foul an Marco Harnacke auf der rechten Seite kurz hinter der Mittellinie trat Sascha Sivas zum Freistoß für Brilon an. Der punktgenau getretene Ball landete auf dem Kopf des zur Halbzeit eingewechselten Ferit Özenli. Dieser ließ dem Keeper aus kurzer Distanz keine Chance und avancierte so zum Matchwinner für die Altsenioren des SV 20 Brilon.
Nach dem Anstoß der Hilletaler ließ der Schiedsrichter aus unerfindlichen Gründen noch fünf Minuten nachspielen, allerdings konnte der FC das Briloner Gehäuse nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen.
Pokalparty in der altehrwürdigen Briloner Schützenhalle: Johannes Schröder, Vorstandsmitglied der St. Hubertus Schützenbruderschaft und Udo Mengeringhausen, Briloner Feuerwehrmann, beide auch Mitglied der Alten Herren des SVB, machen zusammen mit vielen anderen Altsenioren des neuen Titelträgers die Nacht zurm Tage
Als der Abpfiff ertönte, kannte der Jubel bei den siegreichen Gästen keine Grenzen. Nach zwei verlorenen Endspielen in den letzten sechs Jahren und vielen Jahren ohne Pokal wandert die Trophäe nun wieder dahin, wo sie aus SVB-Sicht hingehört: in den Briloner „Kackoraum“. Im Anschluss an das Finale feierten die Helden den Pokalgewinn noch bis tief in die Nacht auf dem Jubiläumsschützenfest der Briloner St. Hubertus Schützenbruderschaft.
Nun folgt am 17. Juni 2017 das Endspiel um die HSK-Feldmeisterschaft gegen die SG Cobbenrode/Dorlar-Sellinghausen, die ihrerseits den Krombacher Feldpokal im Westkreis gegen die JSG Bödefeld/Henne-Rartal gewonnen hat. Der SV Brilon hatte sich vor der Saison um die Ausrichtung des Krombacher Endspieltages beworben und den Zuschlag erhalten. An der heimischen Jakobuslinde geht es einmal in Turnierform um den HSK-Feldpokalmeister der Ü40-Altligisten, die Teilnehmer müssen allerdings noch ermittelt werden. Im großen Endspiel geht es dann um die HSK-Meisterschaft zwischen den beiden Kreismeistern. Ein Sieg in dieser Partie würde die Teilnahme an der Westfalenmeisterschaft im Juli 2017 garantieren.
Folgende Spieler waren in Niedersfeld im Einsatz: Klaus Böddicker, André Zimmler, Marco Harnacke, Frank Tilly, Andreas Sachse, Tekin Bingöl, Markus Aniol, Daniel Schröder, Udo Mengeringhausen, Michael Groß, Andre Becker, Sascha Sivas, Kadir Bingöl, Patrick Grosser, Christian Rummel, Agim Maxharraj und Ferit Özenli.
Leider fehlten Björn Zimmermann, Andre von Ascheraden, Oliver Peis und Johannes Schröder, die in den vorangegangenen Pokalspielen auch im Einsatz waren. Dieser Pokalerfolg gebührt allen Spielern, dem gesamten Alte Herren-Bereich mit über 70 Mitgliedern und ganz besonders dem neuen Obmann Günther Schankin sowie dem Ehrenobmann Johnny Wienand. Ein großer Dank gilt auch den vielen Unterstützern während der einzelnen Pokalrunden sowie speziell im Finale. Am 17.06.2017 sind dann noch einmal alle Unterstützer am Stadion an der Jakobuslinde gefordert. Über diesen Event wird im Vorfeld gesondert berichtet.