23. Spieltag der Landesliga Staffel 2
So hatte sich der SV Brilon die Reise zur derzeit formstärksten Mannschaft der Landesliga Staffel 2 sicherlich nicht vorgestellt: Mit 1:5 (0:1) kamen die Schwarz-Weißen am Samstag, den 26. März, beim TSV Weißtal unter die Räder und kassierten damit die höchste Niederlage der laufenden Spielzeit. Erst mit dem Abpfiff konnten die Gäste in Form eines Eigentores noch etwas Ergebniskosmetik betreiben (90.).
Im Hinspiel hatte Brilon noch mit 2:0 die Oberhand behalten, doch dass die Reise in die Henneberg-Arena deutlich schwerer werden würde, war jedem beim SVB bewusst. Weißtal hatte die erste Saisonhälfte mit elf Punkten aus zwölf Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz abgeschlossen, galt für viele als ein Abstiegskandidat und legte dann einen furiosen Start ins Jahr 2022 hin, mit dem keine Mannschaft in der Liga Schritt halten konnte. 16 von 18 möglichen Punkten hatte der TSV aus den ersten sechs Spielen nach der Winterpause geholt – und sollte diese eindrucksvolle Erfolgsserie auch gegen Brilon fortsetzen.
Vor 207 Zuschauern hatten die Gäste im ersten Durchgang sichtliche Probleme, eigene Offensivaktionen zu starten. Die TSV-Defensive erstickte nicht nur jeden SVB-Vorstoß sofort im Keim, sondern kurbelte mit breiter Brust auch das eigene Offensivspiel an. So hatte Brilon nach 14 Minuten erstmals Glück, als Jan-Michael Moses bei einem Pfostenschuss die Führung der Hausherren verpasste.
Neun Zeigerumdrehungen später machte es der zukünftige Stürmer des Oberligisten TuS Erndtebrück aber besser, als Brilon ein eigener Eckball um die Ohren flog. Das lange Zuspiel auf Weißtals Nummer sieben wollte SVB-Keeper Neil Feldmann unterbinden, kam aber einen Schritt zu spät, sodass sich der TSV-Angreifer die Kugel mit dem Kopf vorbeilegen und schließlich aus zwanzig Metern ins leere Tor einschieben konnte (23.).
Brilon musste sich in der Pause etwas einfallen lassen, um Lösungen gegen einen vor Selbstvertrauen nur so strotzenden Gegner zu finden, tat das aber auch. In der 49. Minute schnupperten die Gäste schon am 1:1, als Nicolas Stappert einen Freistoß aus 17 Metern direkt auf den Kasten brachte. Weißtals Torhüter Alexandre Teixeira-Henriques ließ die Kugel durch die Beine rutschen, reagierte aber schnell und hinderte das Leder in letzter Sekunde noch vorm Überqueren der Torlinie. Dieser Treffer hätte den daraufhin folgenden Spielverlauf womöglich verhindert, doch es sollte alles ganz anders kommen…
Denn nach 54 Minuten blieb Schiedsrichter Thorsten Kleiböhmer keine andere Wahl, als nach einem Foulspiel auf Strafstoß für die Hausherren zu entschieden. Emre Ucak ließ sich nicht zwei Mal bitten, beendete Brilons beste Phase des gesamten Spiels mit dem 2:0 und brachte das Momentum wieder auf die Seite des TSV, der danach seine Stärke bei Kontern nur so ausspielen konnte. Der eingewechselte Maximilian Kraft setzte sich in der 61. Minute im Laufduell durch und sorgte mit dem 3:0 für die Vorentscheidung, ehe Eren Bilgicli Neil Feldmann mit einem Schuss aus 17 Metern auf dem falschen Fuß erwischte und den Kantersieg der Hausherren einleitete (68.).
Spätestens jetzt ging es aus Sicht des Tabellenzehnten, der nach dem zweiten Gegentreffer regelrecht für seine offensivere Herangehensweise in der zweiten Halbzeit bestraft wurde, nur noch um Schadensbegrenzung. Am Ende des Tages setzte es für die Briloner aber die höchste Niederlage der laufenden Spielzeit, da Jan-Michael Moses seine Qualität in der 78. Minute erneut unter Beweis stellte und damit das 5:0 markierte. Zumindest aber der Ehrentreffer blieb den Gästen vergönnt, wobei auch dieses Tor auf die Kappe von Jan-Michael Moses ging. Der überwand seinen eigenen Schlussmann mit einem eigentlich nicht gewollten Rückpass aus fast dreißig Metern und schenkte dem SVB damit immerhin noch das 34. Saisontor.
„Das Ergebnis ist recht deutlich und sagt eigentlich alles aus. Wir dürfen nach einem eigenen Eckball einfach nicht in Rückstand geraten und erst recht keine derart desolate erste Halbzeit spielen. Das gilt es definitiv aufzuarbeiten, denn mit so einer Leistung wird es in der Landesliga schwer, Punkte zu holen“, war Brilons Coach Mario Emde bedient, dessen Mannschaft durch die siebte Saisonniederlage vorerst Tabellenzehnter bleibt, am Sonntag, den 27. März, aber noch um einen Rang abrutschen könnte. Weißtal baute dagegen seine eindrucksvolle Serie weiter aus und hat es nun innerhalb von zwei Monaten geschafft, sich vom 15. auf den dritten Tabellenplatz zu verbessern.
Quelle: match-day.de
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