Interview mit den neuen Trainern der U19 und U15 des SVB
Die Staffeleinteilungen der überkreislichen Ligen sind am 03. Juli auf der Homepage des FLVW veröffentlicht worden. Die U19 und die aufgestiegene U17 des SV Brilon wurden jeweils in die Bezirksliga Staffel 4 eingruppiert, die sich aus Mannschaften des Märkischen Kreises und des Siegerlandes zusammensetzt. Die U15 spielt wie in den vergangenen drei Spielzeiten in der Staffel 3, in der überwiegend ostwestfälische Teams vertreten sind.
Die U19 startet am 24. Juli mit der Vorbereitung, während die U15 eine Woche darauf am 01. August nachziehen wird.
In allen drei Mannschaften werden neue Gesichter das Traineramt übernehmen. Mit dem U19-Trainer Visar Kodra und Bastian Krege, neuer Coach der U15, hat der sportliche Leiter der Jugendabteilung, Dardan Kodra, ein Interview geführt.
Was sagt Ihr zu den Eingruppierungen? Was erwartet Ihr von den Mannschaften in Eurer Liga?
Bastian: „Wir haben einige hochkarätige Gegner, wie zum Beispiel Westfalia Rhynern dazu bekommen. Die Liga wurde im Vergleich zum letztem Jahr nochmal attraktiver und wird uns auch in der kommenden Saison alles abverlangen. Wir als Trainerteam freuen uns auf diese Aufgaben.“
Visar: „Ich persönlich finde die Eingruppierung rein fahrtentechnisch ein wenig schade. Wir freuen uns dennoch auf diese Gruppe, da sie für alle von uns Neuland ist. Ich denke in der Staffel 4 wird körperbetonter gespielt, darauf werden wir uns einstellen und in der Vorbereitung entsprechend ausrichten müssen. Wir freuen uns ganz besonders auf die Derbys gegen Hüsten und Sundern.“
Mit welchen Zielen geht Ihr in die Spielzeit 2018/19?
Bastian: „Unser Ziel muss es sein, die Klasse zu halten. Aus der heutigen Sicht ist es schwer, eine Prognose abzugeben wo wir am Ende der Saison stehen werden. Das wichtigste ist, dass jeder einzelne im Team versteht, dass der Klassenerhalt in dieser Liga nicht selbstverständlich ist. Wir müssen gemeinsam als Team alles dafür geben.“
Visar: „Unser Ziel ist es in erster Linie, die Jungs gut auszubilden und für den Seniorenbereich, indem wir mittlerweile Landes- und A-Liga spielen, bestmöglich vorzubereiten. Wir wollen möglichst attraktiv und offensiv spielen. Ich persönlich peile eine Platzierung unter den Top 5 an.“
Visar, siehst Du es eher als Vor- oder Nachteil an, als Landesligaabsteiger in die neue Saison zu gehen?
Visar: „Als Absteiger wird man anders bespielt. Man geht als Favorit in die
Begegnungen, ob es einem passt oder nicht. Wir werden aber unsere Mannschaft so ausrichten, dass wir sehr variabel spielen und uns jeder Situation anpassen können. Aber einen wirklichen Nachteil sehe ich nicht, zumal wir ja in der Staffel, mit den Jahrgängen, absoluter Neuling sind.“
Bastian, die U15 des SVB geht nun in ihre vierte Bezirksligaaison hintereinander. Seit dem Aufstieg im Jahr 2015 ist für viele die U15 ein fester Bestandteil der Bezirksliga Staffel 3 geworden. Meinst Du, dass sich der SVB in der Klasse nun etabliert hat?
Bastian: „Wenn man den Zeitraum betrachtet in der die U15 nun dabei ist, lässt es das vermuten. Wenn man jedoch einen genaueren Blick in die Tabellen der letzten Jahre wirft, sieht man, dass es quasi immer darum ging, die Klasse zu halten. Ich denke, wir sind immer noch in einem Prozess, wo wir uns diese Liga schwer erarbeiten müssen. Die Lücke zum Mittelfeld langfristig zu schließen ist unser Ziel.“
Beide Mannschaften konnten einige Neuzugänge zur Jakobuslinde locken. Was sind das für Spieler die Ihr geholt habt und was versprecht Ihr Euch von ihnen?
Bastian: „Zum einen haben wir die Zwillinge Lavdim und Luan Topallaj von der JSG Marsberg/Erlinghausen und zum anderen Jonah Frese vom SC Neheim für uns gewinnen können. Alle drei Spieler kommen aus der D-Jugend, haben jedoch bereits gute Voraussetzungen uns im Kampf um den Klassenerhalt zu helfen. Wir freuen uns sehr, dass sie sich dafür entschieden haben, sich unserem Verein anzuschließen.“
Visar: „Wir haben uns im Zentrum und in der Offensive verstärkt. Mit Marco von der Heide kommt ein alter Bekannter zurück, von dem wir uns natürlich eine Führungsrolle innerhalb der Mannschaft versprechen.“
Leider habt Ihr auch Abgänge zu verzeichnen. Könnt Ihr diese kompensieren?
Bastian: „Der Abgang von Torwart Baris Erdogu ist für uns natürlich ein Verlust. Jedoch ergibt sich aus jedem Verlust eine Chance für jemand anderen. Wir haben diese Lücke intern geschlossen und sind guter Dinge auch auf der Torwartposition gut vorbereitet in die neue Saison zu gehen. Baris wünschen wir bei seinem neuen Verein alles Gute.“
Visar: „Alle Abgänge sind zu kompensieren. In der Defensive rücken mit Sören Vogel und Tom Schwartz zwei sehr vielversprechende Abwehrspieler nach.“
Wie stellt sich Euer Trainerteam auf und welche Aufgaben haben Eure Kollegen?
Bastian: „Das Trainerteam besteht aus Jakob Ehls, Tim Albrecht und mir. Wir haben keine direkte Rollenverteilung. Mir ist es wichtig, viele Dinge zusammen zu entscheiden und zu tun. Klar gibt es Dinge, die ich entscheiden möchte oder muss, aber wir ergänzen uns von der Art wie wir Fußball spielen lassen wollen und auch im Umgang mit den Jungs perfekt. Ich freue mich darauf, diese Saison mit den beiden zusammen gestalten zu dürfen.“
Visar: „Unser Trainerteam besteht aus meiner Wenigkeit und Dirk Ebbesmeier als Co-Trainer. Er ist ein sehr erfahrener Trainer mit dem ich einen offenen Austausch führe. Alle Entscheidungen werden gemeinsam getroffen. Ganz besonders freue ich mich auf die Unterstützung von Frank Henke als Teammanager. Er ist eine absolute Bereicherung für unsere Mannschaft und den Verein.“
Wie werdet Ihr Euch auf die neue Saison vorbereiten? Wer sind die Testspielgegner?
Bastian: „Wir werden Stand jetzt drei Testspiele (Anmerkung Redaktion: BSV Menden, Heide Paderborn und SV Hüsten 09) und ein Vorbereitungsturnier in Mastbruch absolvieren. Außerdem veranstalten wir ein Trainingswochenende vom 10. Bis 12. August an der heimischen Jakobuslinde. Primär, um die Jugendlichen aneinander ran zuführen, aber auch, um uns im taktischen Bereich gut aufzustellen. Ansonsten werden wir viel an den technischen Grundlagen, der taktischen Ausrichtung, aber auch an der konditionellen Seite arbeiten.“
Visar: „Wir starten am 24. Juli mit unserer sechswöchigen Vorbereitung, in der wir sieben Testspiele gegen Landesligisten aus OWL bestreiten werden. Ein kleines Highlight wird der Test am 04.08. in Brilon gegen die U19 von Hessen Kassel, wo ich auf meine kleinen Brüder treffen werde. Ein sehr attraktiver, spielerisch starker Gegner, der uns alles abverlangen wird.“
Ihr trainiert beide drei Mal in der Woche. Außerdem trefft Ihr Euch immer wieder mit Euren Trainerkollegen, um gewisse Dinge abzustimmen. Wie bekommt Ihr Beruf und Traineramt unter einem Hut?
Bastian: „Das Traineramt an sich ist für mich ein Bereich, der mich seit Kindheitstagen interessiert. Klar kann es auch stressig sein, aber ich denke, jeder der schon einmal als Coach tätig war, weiß, dass es viel Spaß, macht Jugendliche zu fördern, ihnen vielleicht sogar in ihrem privaten Umfeld zu helfen und kleinere Erfolge, wie einen Sieg oder größere, wie einen Aufstieg, zu feiern. Hinzu kommt noch das “Zusammenleben“ in einem Verein. Es ist ein Stück weit gesellschaftliche Verantwortung, welche wir alle übernehmen und das macht mich auch ein bisschen stolz. Den zusätzlichen Aufwand neben dem Beruf nehme ich dann auch gerne in Kauf.“
Visar: „Man muss auf einen großen Teil seiner Freizeit verzichten. Nur so geht es. Aber jeder ehrenamtlicher Trainer muss fußballverrückt sein. Das ist Grundvoraussetzung für diesen „Job.“
Bitte erlaubt mir noch eine letzte Frage. Visar, Du hast ja bereits vor zwei Jahren die U15 als Co-Trainer und die U19 als Chefcoach trainiert. Was hat Dich davon überzeugt, wieder zum SVB als Trainer zurückzukehren und welche Erfahrungen hast Du in der Zwischenzeit machen können?
Visar: „Da Du neben Deinen anderen Aufgaben im Verein nicht nur der sportliche Leiter der Jugendabteilung des SV Brilon, sondern auch mein Bruder bist, konnte ich Deine Anfrage schlecht ablehnen. Zudem kenne ich die Jungs aus der Saison 2015/16, in der ich sowohl in der U15 als auch in der U19 tätig war. Ich freue mich, die Entwicklung der Jungs zu sehen und sie auf den letzten Schritt zum Seniorenspieler begleiten zu dürfen. In der Zwischenzeit war ich als Trainer beim KSV Baunatal und dem SC Göttingen 05 tätig und habe europaweit für eine Beratungsagentur gescoutet.“
Basti, auch Du bist kein Unbekannter bei den Schwarz-Weißen. Bereits als Jugendspieler hast Du die Schuhe für den SVB geschnürt. Was waren für Dich die Gründe, beim SVB als Jugendtrainer durchzustarten?
Bastian: „Die Beweggründe sind nicht schwer zu finden, da ich seit meinem zehnten Lebensjahr Briloner bin und somit einen großen Bezug zu der Stadt habe. Meine fußballerische “Karriere“ musste ich recht jung beenden aber der Sport hat mich nie losgelassen. Für mich war klar, dass ich früher oder später auch gerne wieder in einem Verein tätig werden wollte. Ich habe mich immer gefragt ob ich wohl ein guter Trainer bin. Aber ohne es wirklich zu machen würde ich es nie herausfinden. Letzten Endes waren dann die sehr guten Gespräche mit Dardan ud mit meinem Trainerteam wowie die infrastrukturellen Gegebenheiten beim SVB die Hauptargumente für diese Entscheidung. Ich freue mich riesig auf mein Team und die Herausforderungen, die wir angehen werden. Auf eine geile Saison.“